Sonst brichst du dir das Herz by Mischke Susanne

Sonst brichst du dir das Herz by Mischke Susanne

Autor:Mischke, Susanne [Mischke, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Arena Verlag GmbH
veröffentlicht: 2016-06-28T00:00:00+00:00


14.

Ihr Kopf schmerzte und sie hörte Stimmen. Leise, flüsternde Stimmen. Valeria schlug die Augen auf. Der Schimmer einer schwachen Lampe fiel auf eine nackte Wand.

Wo war sie, wer flüsterte da?

Sie war vollkommen orientierungslos und automatisch bekam sie Angst. Allmählich konnte sie mehr von ihrer Umgebung erkennen. Es musste ein Keller sein. Es gab kein Fenster und nur eine Tür aus Metall. Niemand war zu sehen. Da waren nur diese flüsternden Stimmen. Unmöglich, sie zu erkennen oder zu verstehen, was sie sagten. Waren sie hinter der Tür? Was war passiert? Sie saß auf einer Matratze, die einen muffigen Geruch verströmte, und neben ihr lag eine Decke, die auch nicht besser roch. Sie hatte noch immer Lucias Mantel an und das war auch gut, denn in dem Raum war es kühl. In einer Ecke stand ihre Tasche. Sonst war der Raum leer. Aber er roch komisch. Nach Motoröl?

Schlagartig kehrte die Erinnerung zurück: ihr nächtlicher Aufbruch, das lockende Licht einer Taschenlampe hinter der Pforte. Und dann die Arme, die sie gepackt hatten, und der Lappen in ihrem Gesicht ...

Ich bin entführt worden!

Was Matteo befürchtet hatte, war tatsächlich geschehen. Jemand hat mich nachts zu der Pforte gelockt, mit einer vermeintlichen Nachricht von Matteo, und dann … Weiter konnte sie nicht denken, denn sie wurde von Panik überwältigt. Ihr Schrei blieb ihr im Hals stecken, sie bekam keine Luft und alles, was sie hervorbrachte, war ein heiseres Röcheln.

Atmen, ruhig atmen! Und dann nachdenken!

Aber das war gar nicht so leicht. Die Gedanken wirbelten nur so in ihrem Kopf herum. Wer hatte sie hierherverschleppt? Wer immer sie für Lucia hielt, schickte ihr doch keine Nachricht, die an sie gerichtet war und angeblich von Matteo stammte.

Die Entführer mussten also wissen, wer sie war.

Demnach kamen eigentlich nur Fabiana und Claudio infrage. Aber wozu das Ganze? Und wo hatten sie sie hingebracht, in einen der Kellerräume der Villa? Es fiel Valeria schwer, klar zu denken, denn noch immer hämmerte es von innen gegen ihre Schädeldecke, was jeden komplexen Gedankengang blockierte. Was immer man ihr verabreicht hatte, um sie bewusstlos zu machen, es hatte üble Nachwirkungen. Aber vielleicht dämpfte es auch ein wenig ihre Angst, die womöglich sonst noch viel größer gewesen wäre.

Wenigstens haben sie mich netterweise nicht gefesselt.

Sie stand auf. Jede Bewegung strengte sie an, ihre Beine waren schwach und zitterten.

Sie schaffte es bis zu der Tür und hieb mit den Fäusten dagegen.

»Hallo? Ihr da draußen!« Ihr eigenes Gebrüll löste prompt eine erneute Kopfschmerzattacke aus, aber sie musste wissen, was los war. Sie hatte doch eben Stimmen gehört.

Eine ganze Weile passierte nichts. Valeria klopfte, trat noch ein paar Mal gegen die Tür und machte sich durch Rufe bemerkbar. Als sie kurz davor war, vor Wut und Verzweiflung in Tränen auszubrechen, hörte sie, wie ein Riegel zurückgeschoben wurde. Sie wich zurück. Da war sie wieder, die Angst.

Eine Gestalt huschte herein und Valeria stieß einen verblüfften Schrei aus. Der Besucher hatte eine Clownsmaske vor dem Gesicht. Sie wich dem Typen aus, bis es nicht mehr ging, weil sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß.



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